Gedenken an die deportierten und ermordeten Sinti:zze und Rom:nja

Ausschnitt aus der Namensstele für die ermordeten Sinti:zze und Rom:nja. Zu sehen ein weißer Marmorblock mit der Inschrift: "Diese Namen sollen an das Schicksal der Sinti und Roma erinnern, die aus dem Lager am Holzweg-Silberberg am 1.3.1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden."

Vor 81 Jahren, am 1. März 1943, löste die Stadt Magdeburg das sogenannte Z…lager am Holzweg/Silberberg auf. Die Bewohner:innen wurden nach Auschwitz deportiert, wo 340 Sinti:zze und Rom:nja ermordet wurden. Miteinander e.V., das Bündnis gegen Rechts und die Stadtbibliothek Magdeburg laden zum Gedenken ein.

Die Gedenkveranstaltung findet am Freitag, den 1. März 2024, um 16.00 Uhr an der Namensstele beim Florapark (Olvenstedter Graseweg, Fußgängerzugang zum Florapark) statt. Die Ansprachen halten Regina-Dolores Stieler-Hinz, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport (angefragt) und Pascal Begrich, Geschäftsführer von Miteinander e.V.. Die Veranstaltung wird musikalisch durch den Akkordeonisten Martin Müller begleitet.

Zum Hintergrund

Am 4. März 1935 hatte die Stadtverwaltung Magdeburg die Errichtung eines „Z…lagers“ beschlossen. Ab Mai 1935 mussten hier alle Sinti:zze und Rom:nja der Stadt unter widrigen Lebensbedingungen wohnen. Am 1. März 1943 wurde das Lager in einer gemeinsamen Aktion von Gestapo und Polizei aufgelöst. Sämtliche Bewohner:innen wurden verhaftet und mit 10 bis 15 Lastwagen zum Magdeburger Polizeipräsidium gebracht. Weitere Sinti:zze und Rom:nja, die nicht im Lager gelebt hatten, wurden von der Polizei gewaltsam aus ihren Wohnungen gezerrt und ebenfalls im Polizeipräsidium inhaftiert. Tags darauf wurden die Inhaftierten zusammen mit Sinti:zze und Rom:nja aus der Region vom Güterbahnhof mit dem Zug nach Auschwitz deportiert. Von 470 Deportierten überlebten 340 die Liquidierung des dortigen „Z…lagers“ nicht. Insgesamt fielen dem Porajmos – dem Völkermord an den Sinti:zze und Rom:nja im Nationalsozialismus – mindestens 200.000 Menschen zum Opfer.